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Inspirirende Personen: Prof. Dr. Bigit Burkhard

im Interview

Prof. Dr. Burkhard ist die 2. Vositzende der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH). Diese ist eine Fachgesellschaft, die sich der Erforschung, Diagnostik und Therapie von Tumoren sowie malignen und benignen Blutkrankheiten bei Kindern und Jugendlichen widmet.

Die Hauptaufgaben der GPOH umfassen die Förderung eines ganzheitlichen und multiprofessionellen Versorgungskonzepts für die Diagnostik, Therapie, psychosoziale Betreuung, Rehabilitation, Nachsorge und Palliativversorgung von betroffenen Kindern und Jugendlichen. Zudem legt die Gesellschaft großen Wert auf die ärztliche Weiterbildung im Bereich der Kinder-Hämatologie und -Onkologie sowie auf die kontinuierliche Fortbildung aller Berufsgruppen, die in diesem Fachgebiet tätig sind.




Wie sind Sie in die Kinderonkologie gekommen?

Als erstes hat mich die Physiologie begeistert, aber dann war ich recht rasch von der Onkologie fasziniert. Zur Kinderonkologie haben mich vor allem drei Motivationen gebracht:
  1.  die Offenheit und Ehrlichkeit mit den Familien, da Eltern nur so für ihre Kinder entscheiden können,
  2.  ein wunderbares PJ Tertial in der Kinderonkologie bei dem ich u.a. eine Oberärztin kennenlernen durfte, die bis heute mein Vorbild ist,
  3.  fehlt mir der nötige Ernst für die internistische Onkologie oder andersrum formuliert, genieße ich die Arbeit mit Kindern und Familien.

Gibt es Momente, in denen Sie denken, Sie hätten doch lieber etwas anderes machen sollen?

Ja, es gibt immer wieder Momente in denen ich denke, ich hätte einfach Segel- bzw. SUP-Lehrer bleiben sollen. Meistens, wenn ich auf dem Wasser bin.

Sie sind 2. Stellvertretende Vorsitzende der GPOH. Was ist die GPOH? Und warum sit diese Arbeit wichtig?

Die GPOH ist die wissenschaftliche Fachgesellschaft, die sich aller Themen für Kinder und Jugendliche mit hämatologischen oder onkologischen Erkrankungen annimmt. Die GPOH übernimmt Aufgaben auf vielen Ebenen und Vertritt die Anliegen nach Außen z.B. gegenüber Behörden, Förderern oder anderen Gesellschaften. Das wichtigste Ziel der GPOH besteht darin, die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit hämatologischen oder onkologischen Erkrankungen zu verbessern, z.B. durch die Umsetzung klinischer Studien und Prüfungen zur Therapieoptimierung.

Sie arbeiten ja viel für die Optimierung der Therapie von Non Hodgkin-Lymphomen, wie genau sieht diese Arbeit aus und was hat Sie dazu bewegt, das Projekt in die Hand zu nehmen?

Herr Professor Woessman (UKE Hamburg) und ich haben gemeinsam das Mandat der GPOH, die Studiengruppe zu leiten, die klinische Forschung und Laborforschung zu Non-Hodgkin Lymphomen vorantreibt. Konkret bedeutet das, dass wir täglich die Befunde neuer Patienten in Deutschland sichten und sortieren und behandelnden Kliniken für Rückfragen zur Verfügung stehen. Wir leiten ein Register und drei große internationale Klinische Prüfungen und wir betreiben mit unseren Arbeitsgruppen an den Standorten Münster und Hamburg Forschungsprojekte im Labor, die dazu dienen sollen, die Therapieprotokoll der Patienten mit NHL zu verbessern.



Wie sind ihre Erfahrungen mit Langzeitnachsorge in Deutschland? Wie werden ihre Patient*innen weiter betreut?

Da sprechen Sie ein wichtiges Thema an. Meines Wissens ist die Langzeitnachsorge nicht wirklich einheitlich organisiert und abhängig vom jeweiligen Zentrum. Es ist eine wichtige Aufgabe, dieses Thema voran zu bringen und die Bedürfnisse der Survivor besser zu erfassen und zu adressieren.



Was können wir als Survivor beitragen (für ihre Arbeit, die Arbeit der GOPH oder für die Langzeitnachsorge)?

Der Austausch mit Survivorn ist enorm wichtig, um diese Perspektive in unsere Aktivitäten zu integrieren. Die Blickrichtung der Survivor kann wichtige Impulse und Denkanstöße für unsere wissenschaftlichen Fragestellungen bei klinischen und translationalen Forschungsprojekten bringen und uns bei der Versorgung der aktuellen Patienten unterstützen.

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Prof. Dr. Dr. Birgit Burkhardt ist eine renommierte Medizinerin und Forscherin im Bereich der Pädiatrischen Hämatologie und Onkologie. Sie ist derzeit die 2. Vorsitzende der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH), eine Fachgesellschaft, die sich der Erforschung, Diagnostik und Therapie von Tumoren sowie malignen und benignen Blutkrankheiten bei Kindern und Jugendlichen widmet